woensdag 28 oktober 2009

1.000ter Wettkampf im Kugelstoßen


Hans-Jürgen Sura | Montag, 26. Oktober 2009 um 10:16
Ein vermutlich rekordverdächtiges Jubiläum feiert Kugelstoßer Axel Hermanns vom SC Bayer 05 Uerdingen: Das Uerdinger Urgestein hat Anfang Oktober bei einer Werfer-Matinee in Wuppertal-Ronsdorf den 1.000ten Wettkampf in seiner Spezialdisziplin bestritten. Hinzu kommen noch ungezählte Konkurrenzen im Diskus-, Speer- und Hammerwurf sowie verschiedenen Mehrkämpfen. Da zum Saisonausklang keine herausragenden Anlässe mehr anstehen, ist zumindest der Feiertag zur Deutschen Einheit dem Ereignis angemessen.

Axel Hermanns ist ein Spätberufener, dafür aber ein Dauerbrenner unter den „schweren Jungs“ in der Leichtathletik. Erst bei der Bundeswehr wurde der damals 20-Jährige, noch ohne jegliches Krafttraining und mit einer Technik Marke Eigenbau, als Dritter bei den Divisionsmeisterschaften 1965 in Koblenz für das Kugelstoßen entdeckt. Zuvor spielte er als Schüler und Jugendlicher Fußball beim BV Union Krefeld sowie Eishockey beim Krefelder EV. Nach der Bundeswehr-Zeit schloss er sich im April 1966 Preussen Krefeld an, wechselte 1969 für zwei Jahre zum Crefelder SV Marathon und startet seit 1971 für Bayer Uerdingen.

Wettkämpfe waren und sind für den amtierenden Deutschen Seniorenmeister der M65 das Elixier für die harte vier- bis fünfmal wöchentliche Trainingsfron. Je mehr, je lieber lautet sein Credo. So um die 25 bis 30 Wettkämpfe im Jahr, inklusive Hallensaison, sollten es bei ihm im Normalfalle schon sein. Anders wäre die beachtliche Zahl von 1.000 auch nicht zustande gekommen.

Die meisten Wettbewerbe bestritt er 1976 auf der Jagd nach der damals bei der erweiterten deutschen Spitzenklasse begehrten 17-Meter-Marke. Nämlich sage und schreibe 49. Es reichte dennoch nicht. Seine Lebensbestleistung mit der 7,26 Kilogramm schweren Männer-Kugel blieb bei 16,90 Meter stehen. Bei 1,87 Meter Größe und seinerzeit nur 92 Kilo Körpergewicht, dazu als Feierabend-Sportler mit legalen Mitteln erreicht, dennoch eine mehr als passable Weite. Wer sich bei den 7,50 Meter fürs Sportabzeichen vergeblich die Zähne ausbiss, kann es ermessen.

Nach einer über dreijährigen Trainings- und Wettkampfabstinenz aufgrund mehrerer Bandscheibenvorfälle ging Axel Hermanns ab Mai 1994 wieder in den Ring. Trotz der gerade im fortgeschrittenen Leistungssportalter „tödlich“ langen Pause feierte er bei den Senioren nach einer zweijährigen Wiederaufbauphase beachtliche Erfolge. Nur um seine herausragenden zu nennen: fünfmal Europameister, dreimal Dritter bei Weltmeisterschaften und viermal Deutscher Meister. Dazu gesellen sich im Trikot der Rasenkraftsport-Abteilung des Leichlinger TV noch fünf nationale Titel im artverwandten Steinstoßen.

Da der Spaß an der Freud beim „schmutzigen Geschäft" mit der Kugel anhält, sind weitere Titel und Medaillenränge für den Uerdinger, der im Dezember die 65 rund macht, nicht ausgeschlossen.

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